Die Rentenlücke: So viel müssen Sie heute sparen

Die Rentenleistungen aus der AHV und der Pensionskasse betragen rund 60 Prozent des letzten Bruttolohnes. Die Differenz muss man in der 3. Säule ansparen. Doch wie viel muss man jeden Monat zurücklegen, damit die Rechnung aufgeht?

Der Artikel ist ursprünglich auf The Market (NZZ) erschienen.

Starten wir gleich mit einem Beispiel: Steffi verdient brutto 7’000 Fr. im Monat. Im Alter wird sie also eine Rente aus der ersten und der zweiten Säule erhalten in der Höhe von etwa 4’200 Fr. (60%). Weil die Sozialabgaben in der Pensionierung wegfallen, geht man allgemein davon aus, dass eine Altersrente in der Höhe von rund 80 bis 90 Prozent des Bruttolohnes genügt – im Fall von Steffi wären das also etwa 6’000 Fr.

Die Vorsorgelücke beträgt somit 1’800 Fr. pro Monat (6’000 – 4’200 Fr.). Diese Lücke muss sie via 3. Säule decken – sie muss also bis zum 65. Geburtstag Kapital ansparen. Wieviel?

Als Faustregel kann man die monatliche Vorsorgelücke ungefähr mit 250 multiplizieren. 1’800 Fr. mal 250 sind 450’000 Fr. nötiges Kapital für Steffi. Wie viel muss sie im Monat sparen, um dieses Ziel zu erreichen?

Je älter, umso mehr

In der Grafik unten habe ich dargestellt, wie viel Prozent seines Bruttolohnes man sparen und investieren muss, um mit 65 Jahren eine Rente zu erreichen, die eben diese Vorsorgelücke schliesst. Die rote Kurve zeigt den nötigen Sparbetrag, wenn man in Aktien investiert, die hellblaue Kurve, wenn man das Sparkonto wählt und die dunkelblaue ein klassisches Portfolio mit 60% Aktien und 40% Obligationen.

Nehmen wir an, Steffi sei 40 Jahre alt und habe keine Ersparnisse. Sie müsste nun 10 Prozent ihres Lohnes – 700 Fr. – pro Monat in Aktien investieren, um die Vorsorgelücke zu schliessen. Entscheidet sie sich für das Sparkonto, wären es etwas mehr als 20 Prozent, also knapp 1’500 Fr. im Monat.

Wenn Steffi hingegen noch 30 Jahre jung ist, dann reichen mit Aktien 5 Prozent des Lohnes – 350 Fr. Mit dem Sparkonto wären rund 15 Prozent des Lohnes nötig (etwas mehr als 1’000 Fr.) und mit einem gemischten Portfolio etwa 450 Fr.

Schwierig wird es, wenn sie bereits 55 Jahre alt ist und noch gar keine Ersparnisse hat. Dann müsste sie selbst mit Aktieninvestitionen ganze 40 Prozent ihres Lohnes – 2’800 Fr. – jeden Monat zurücklegen und investieren.

Das Beispiel kann natürlich jeder für sich mit dem eigenen Lohn selber ausrechnen. Aber Achtung: Ich arbeite hier mit Durchschnittsrenditen. In der Realität kann es natürlich zu grossen Abweichungen kommen – insofern spart man im Zweifelsfall besser etwas mehr.

Entnahmepläne im Alter

Doch was macht Steffi nun eigentlich im Alter, wenn sie ihr Kapital erfolgreich angespart hat? Eine elegante Möglichkeit sind Entnahmepläne, die inzwischen sehr viele digitale Vermögensverwalter anbieten (Hinweis: Ich habe hier die digitalen Vermögensverwalter unabhängig verglichen und bewertet). Statt sich das ganze Kapital mit der Pensionierung einfach aufs Konto auszuzahlen, kann man mit Entnahmeplänen quasi neben der AHV und der Pensionskasse eine weitere Rente auszahlen. Steffi könnte sich also vom angesparten Kapital jeden Monat 1’800 Fr. auszahlen lassen und so insgesamt zusammen mit AHV und Pensionskasse die angestrebte Gesamtrente von 6’000 Fr. pro Monat erhalten.ebalancing einmal im Quartal.

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