ETF-Sparplan-Vergleich 2024
In Zusammenarbeit mit finanzen.ch habe ich den ETF-Sparplan-Vergleich 2024 für die Schweiz erstellt.
Wir haben die folgenden Anbieter miteinander verglichen: neon, Postfinance, Saxobank, Sparkasse Schwyz, Swissquote, Yuh, Zuger Kantonalbank und Zweiplus (Cash).
Wir testen die folgenden drei Kriterien, die wir nach Relevanz für den Anleger gewichten:
- Kosten: 60%
- Angebot: 30%
- Service: 10%
Das Resultat ist eine Bewertung von 0 bis 5 Sternen. Die genaue Methodik des Vergleichs findest du weiter unten. Hinweis: Anbieter, die das besparen in ETF-Anlagestrategien ermöglichen (z. B. Robo Advisor), haben wir in diesem Vergleich nicht miteingeschlossen.
Mehr Details findest du hier (bald) im Video.
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** Die Gesamtkosten wurden für einen monatlichen Sparplan von 500 CHF und einer Rendite von 6% pro Jahr simuliert. Die Gesamtkosten entsprechen dabei den effektiven Kosten und den entgangenen Gewinnen, die entstehen, weil man die bezahlten Gebühren nicht mehr investieren kann.
Warum überhaupt ein ETF-Sparplan?
Mit ETF-Sparplänen kann man bereits mit kleinen monatlichen Beträgen, automatisiert und ohne grossen Aufwand an der Entwicklung der Börse teilhaben. ETF-Sparpläne setzen auf ETFs – also Exchange Traded Funds. ETFs bilden üblicherweise einen Aktien- oder Obligationenindex ab und werden an der Börse gehandelt. ETFs sind deswegen gut diversifiziert, was das Risiko für den Anleger minimiert. Weil ETFs gleichzeitig sehr günstig sind, eignen sie sich für den langfristigen Vermögensaufbau.
Mit einem Sparplan lässt sich dieser Vermögensaufbau automatisieren. Ein monatlicher Dauerauftrag zum Sparplan-Anbieter, der dieses Geld dann automatisch in deine gewünschten ETFs investiert – und schon läuft der eigene Sparplan. Der grosse Vorteil am Sparplan: Du kannst im Gegensatz zur Säule 3a deine ETFs jederzeit verkaufen, wenn du unerwartet in Geldnot kommst.
Welche ETFs soll ich auswählen?
Sparplan-Anbieter in der Schweiz bieten meist mehrere Dutzend besparbare ETFs an. Welche ETFs für dich am besten sind, hängt vom Anlagehorizont, der Risikobereitschaft und den eigenen Wertvorstellungen ab. Je nachdem, ist es dann sinnvoll, mehr in Aktien oder in Obligationen zu investieren – oder Themen-ETFs zum Beispiel für Umwelt oder Digitalisierung ins Portfolio zu legen.
Grundsätzlich ist es aber sinnvoll möglichst breit diversifizierte ETFs zu wählen – sprich einen ETF auf einen weltweiten Aktienindex – oder ein Pendant für Obligationen oder Immobilien. Meine persönlichen ETF-Favoriten habe ich in diesem Beitrag ausführlich beschrieben. Nicht alle werdet ihr vermutlich bei euren Sparplan-Anbietern finden. Die Liste zeigt euch aber, auf was ihr bei einem ETF achten solltet: tiefe jährliche Gebühren (TER), breite Diversifikation und ein grosses Fondsvolumen.
Das solltest du bei einem ETF-Sparplan-Anbieter beachten
Bei der Auswahl deines ETF-Sparplan-Anbieters solltest du in erster Linie auf die Kosten achten. Eine grosse Auswahl an ETFs ist schön und recht, doch wenn dich dann der Anbieter dafür mit hohen Gebühren ausnimmt, hilft dir das nicht viel. Bei den Kosten sind einerseits die Kaufs- und Verkaufsgebühren wichtig, aber noch viel wichtiger sind jährliche Depotgebühren, weil sie eben jährlich anfallen und nicht nur einmalig. Gerade wer noch 30 oder 40 Jahre lang investieren möchte, muss auf die Depotgebühren achten.
Weitere wichtige Kritieren können ein grosses Angebot an verschiedenen ETFs sein. Interessant sind insbesondere ETFs, bei denen die Kaufgebühren entfallen. Komfort und Flexibilität bieten eine Mobile App, Optionen beim Ausführungsintervall (z. B. monatlich oder wöchentlich), eine tiefe Mindestsparrate oder eine automatische Reinvestition von Ausschüttungen. Sinnvoll ist auch, wenn der Anbieter nicht nur ganze Stück eines ETFs kauft, sondern auch Bruchstücke (Fractional Trading).
ETF-Sparplan-Vergleich 2024
Falls es dir zu mühsam ist, die Anbieter selber zu vergleichen, kannst du sonst meinen ETF-Sparplanvergleich (siehe zuoberst auf dieser Seite) als Hilfestellung verwenden.
Oder auch ganz einfach das folgende Video anschauen:
Die Resultate im Detail
Neon, Saxobank und yuh überzeugen mit sehr günstigen Konditionen und einem guten Angebot. Der grosse Pluspunkt von Neon und yuh ist, dass sie keine Depotgebühr kennen. Gerade bei langfristigen Sparplänen ist die Depotgebühr ein viel wichtigerer Kostenfaktor als die Kaufgebühren. Die meisten Anbieter machen aber vor allem mit tiefen Kaufgebühren Werbung. Das ist zwar nicht schlecht, aber davon nicht übermässig blenden lassen. 😉 Saxo wiederum hat ein sehr grosses Angebot an ETFs – insbesondere auch an ETFs ohne Kaufgebühren. Zudem werden einem bei Saxo die Depotgebühren erlassen, wenn man die Wertpapierleihe aktiviert.
Swissquote hat vor Kurzem das Angebot an besparbaren ETFs ausgebaut und die Gebühren angepasst. Leider ist der Online-Broker mit einer Flat Fee von mindestens 3 Franken pro Kauf momentan gegenüber den Top 3 schlicht nicht konkurrenzfähig – zumindest dann, wenn nicht gleich mehrere Tausend Franken pro Monat gespart werden. Attraktiv bei PostFinance ist, dass die Depotgebühren als Trading Credits gutgeschrieben werden. Wer nur relativ wenig spart, zahlt für die Sparplanausführung dadurch vermutlich nichts oder nur sehr wenig. Beim Angebot von Cash (Zweiplus) überzeugen sowohl die hohen Transaktionsgebühren als auch die jährlichen Depotgebühren nicht.
Zuunterst in der Rangliste finden sich die Angebote zweier klassicher Banken. Auch wenn die Sparkasse Schwyz und die Zuger Kantonalbank mit den Online-Brokern und Neobanken nicht mithalten kann, so ist doch positiv zu werten, dass sie überhaupt das Besparen von ETFs ermöglichen. Denn die meisten klassischen Banken bieten in ihren Fondssparplänen völlig überteuerte eigene Fonds an. Würden wir im Vergleich auch Fonds analysieren, lägen die beiden getesteten Banken im Vergleich mit anderen Banken vermutlich (neben der PostFinance) weit vorne.
So richtest du den ETF-Sparplan ein
Sobald du deinen Anbieter ausgewählt hast, musst du folgende Dinge tun:
- Die ETFs auswählen, die du besparen möchtest
- Den Sparbetrag und das Sparintervall auswählen
- Einen Dauerauftrag auf das Sparplan-Konto einrichten, damit der Sparplan auch sicher immer ausgeführt wird.
Die genaue Anleitung findest du aber bei deinem ETF-Sparplan-Anbieter.
So haben wir getestet
Nach welchen Kritierien wir die ETF-Sparplan-Anbieter bewertet haben, erfährst du hier:
Kosten
Am wichtigsten für den Anleger sind tiefe Gesamtkosten. Es bringt nicht viel, wenn ein Anbieter zwar Tausende ETFs im Angebot hat, aber die Kosten sehr hoch sind. Negativ sind insbesondere Depotgebühren, weil sie im Gegensatz zu Transaktionskosten regelmässig anfallen. Für den Vergleich simulieren wir einen Sparplan über unterschiedliche Anlagehorizonte von 10 bis 45 Jahren, sodass wir sowohl die Transaktions- als auch die Depotgebühren berücksichtigen können. Wir unterstellen hierfür eine jährliche Rendite von 6 Prozent und simulieren monatliche Sparbeträge von 25, 100, 250, 500, 1’000 und 2’500 Franken. Die günstigsten Anbieter erhalten maximal 18 Punkte, der teuerste Angebotsmix 0 Punkte.
Angebot
Das Angebot an ETFs beurteilen wir anhand der Anzahl besparbaren ETFs sowie anhand der besparbaren ETFs, auf welche keine Transaktionsgebühren anfallen. Ab einem Angebot von 100 ETFs wird die maximale Punktzahl 5 vergeben. Weil für den Anleger nicht nur die Anzahl an ETFs relevant ist, sondern insbesondere auch ein Angebot von gut diversifizierten ETFs, vergeben wir einen zusätzlich Punkt, falls mindestens ein ETF auf einen Welt-Aktienindex vorhanden ist. Für die kostenlosen ETFs beträgt die maximale Punktzahl 2 (ab 100 ETFs) – wiederum mit einem Bonuspunkt für einen weltweiten Aktien-ETF. Insgesamt kann ein Anbieter beim Angebot 9 Punkte erreichen.
Service
In die Service-Bewertung fliessen folgende Kriterien: Werden auch Bruchstücke von ETFs gekauft? Ist der Sparplan über eine Mobile App ausführbar? Werden Ausschüttungen automatisch reinvestiert? Liegt die Mindestsparrate bei maximal 50 Franken? Besteht Flexibilität beim Ausführungsrhythmus (monatlich, wöchentlich, etc.)? Kann ein Anbieter alle diese Fragen mit Ja beantworten, sind maximal 3 Punkte möglich.
Bewertung
Die maximal mögliche Punktzahl beträgt 30 Punkte. Ab einer Punktzahl von 25 wird das Maximum von 5 Sternen vergeben. Die Skala sieht im Detail wie folgt aus:
25 Punkte: 5 Sterne
21 Punkte: 4,5 Sterne
18 Punkte: 4 Sterne
15 Punkte: 3,5 Sterne
12 Punkte: 3 Sterne
10 Punkte: 2,5 Sterne
8 Punkte: 2 Sterne
6 Punkte: 1,5 Sterne
4 Punkte: 1 Stern
2 Punkte: 0,5 Sterne